Am anderen Ende der Welt, 20.000 Kilometer von uns entfernt, ragen zwei Inseln aus der Weite des Pazifiks: Neuseeland. Die spektakulären Bilder, die der Fotograf Roland Maske von seinen Reisen mitbrachte, zeigen eine Arche Noah urzeitlicher Natur wie nie zuvor gesehen.
Es ist eine Begegnung mit dem Elementaren: Tief unter den Inseln prallen die pazifische und die australische Kontinentalplatte aufeinander und setzten urgewaltige tektonische Kräfte frei. Auf der Nordinsel formen sie eine Vielfalt vulkanischer Landschaften zwischen undurchdringlichen Regenwäldern mit Riesenfarnen. Auf der Südinsel falten sie gewaltige Gebirge und Fjorde auf und nirgendwo liegen unterschiedlichste Landschaften so dicht beieinander wie hier.
Als in China längst Porzellan und Seide hergestellt wurden, ja selbst während das römische Imperium aufstieg und verfiel, war Neuseeland noch immer ein Land der Vögel. Erst als in Europa gotische Dome entstanden, wurde es von polynesischen Stämmen entdeckt und besiedelt. Sie nannten ihre neue Heimat „Aotearoa“– das „Land der langen weißen Wolke“. Sich selbst bezeichneten sie als Maori, als „Ursprüngliche“ oder „Normale“ – in Abgrenzung zu den Weißen, die rund 250 Jahre nach Ende der Besiedlung durch die Maori herkamen und wenig schmeichelhaft, Pakehas genannt wurden: „fettes Schweinefleisch“.
Egal wo der Autor hinkam, überall traf er entspannte, gelassene Menschen. In ihrem Kiwi-Slang bezeichnen sie ihr Land gerne als „Godzone“, als „Gottes eigenes Land“. Und vielleicht haben sie ja wirklich recht…